Montag, 3. August 2009

Saalfelden - Salzburg

Saalfelden - Hirschbichl - Ramsau - Berchtesgaden

Die Family fährt mit dem Auto zurück nach Salzburg - ich wieder mit dem Rad. Beim Wegfahren beginnt es leicht zu tröpfeln, bei der Auffahrt auf den Hirschbichl dann so richtig zu schütten. Mit dem neuen Regenzeug kein extremes Problem, aber lustig ist es nicht. Die Regenüberzieher für die Schuhe sind natürlich im Auto und so die Füsse bald einmal patschnass. Die Auffahrt auf den Hirschbichl ist eigentlich relativ kurz, dafür umso steiler. Ich habe heute nicht meinen kämpferischten Tag und schiebe das Fahrrad in den 30% Passagen.

Auf der anderen Seite geht es dann flott hinunter in Richtung Ramsau-Berchtesgaden.
Ist ein neues Gefühl, wenn dir bei 60kmH das Wasser vom Vorderreifen ins Gesicht spritzt. Die Brille gibt einem Formel 1 Regen-Rennen-Feeling und im Mund glaubt man, alle Regenwürmer von der Strasse schmecken zu können...

Nach Berchtesgaden wird das Wetter dann besser, dafür streikt mein Rad. Ein schleichender Patschen hinten - der Ring am Ventil war zu fest angezogen und hat sich nicht mehr lösen lassen und weil ich die Zange in Saalfelden aus der Satteltasche entfernt habe, war's das für diesen Tag.

Sigi hat mich dann abgeholt, so bin ich halt nur bis Berchtesgaden geradelt. What shall's! Dafür habe ich heute die 30.000 Höhenmeter durchbrochen - auch nicht schlecht.


Mittwoch, 29. Juli 2009

Saalfelden - Hirnreit - Huggenberg

Saalfelden - Hirnreit - Huggenberg

Die Kinder gehen von vorne auf den Huggenberg zum Sommerrodeln. Sigi und ich fahren über Hirnreit auf den Huggenberg. Das ist die gleiche Strecke wie zum Oberbiberg (Bärli!!) nur biegt man vorher schon links ab und fährt immer angenehm steil bis zur Märchenwiese (ehemaliger Schlepplift!). Die Querung der Wiese ist steil, aber kurz - dann noch ein paar Höhenmeter und man ist am Huggenberg angelangt.

Insgesamt 55Minuten, 12km, knapp 400 Höhenmeter. Eine wirklich schöne, gemütliche Tour, mit stets angenehmer Steilheit.

Sonntag, 26. Juli 2009

Salzburg - Saalfelden

Salzburg - Saalfelden über Loipl und Hirschbichl

Die Family fährt mit dem Auto heute nach Saalfelden - ich mit dem Fahrrad. Möchte diesmal eine neue Route ausprobieren. Über Glanegg - Latschenwirt - Wolfschwang - Hallthurn - Bischofswiesen - rechts abbiegen auf der Straße nach Loipl. Ziemlich steiler Anstieg (20%) - landschaftlich sehr schön (Kanada-Feeling) aber leider sehr viele Autos (da auf der Straße unterwegs und nicht wie bei Mordaualm auf Forstweg).
Von Loipl nach Hintersee leider falsch gefahren und etliche Höhenmeter umsonst vernichtet. So fahre ich bis Ramsau ab und dann nach Hintersee wieder hinauf. Von dort der Straße folgen auf den Hirschbichl. Anfangs angenehm flach - erst am Ende 2 unangenehme Steilstufen, aber besser zu fahren als von der anderen Seite (dort 30% Steigung!!). Abfahrt nach Weißbach und ausrollen nach Saalfelden.

War heute ziemlich ok. Leichter Rucksack, Beine top.
Insgesamt warens 79 km, knapp 1500 Höhenmeter, Gesamtfahrzeit 4h 20min (davon 200 sinnlos!). HÖhenprofil später..

Freitag, 17. Juli 2009

Trans Alp Tag5

Rifugio Sorgenti del Piave - Kötschach


Radroute 121292 - powered by Bikemap 


Heute lassen wir uns in der Früh etwas länger Zeit. Durch unsere gestrige Marathonetappe haben wir heute nicht so viel Zeitdruck wie sonst.

Es geht auch wunderschön los - Das Wetter ist traumhaft, das Panorama rund ums Rifugio auch sensationell und uns geht es auch gut.



Zu Beginn können wir auf einer schönen Asphaltstraße losrollen - irgendwie haben wir alle das Gefühl, dass das heute nur mehr eine Etappe zum Ausrollen wird, mit ein paar Höhenmetern zum Rifugio Marinelli.









Dieser Glaube wird uns aber spätestens nach 10 Minuten genommen. Die Abfahrt die wir gewählt haben durch das Avanza Tal ist zwar landschaftlich ein Genuss, aber fahrerisch ziemlich Sch... . Eine aus tausenden Steinen zusammengebastelte (Römer?-)Straße auf der das Bergabfahren sehr viel Konzentration und Anstrengung erfordert. Immer wieder liegen Bäume quer über die Fahrbahn, sodass wir durch den Wald ausweichen müssen.

Minute für Minute wird es anstrengender, irgendwie kann ich auch nicht glauben, dass wir fast 1000 Höhenmeter auf diese unlustige Art vernichten sollen. Irgendwann wird der Weg dann doch besser und bei Pierabech geht es letztlich sogar auf eine Asphaltstraße. Hätte mir nicht gedacht, dass ich das je sagen werde, aber es war ein Genuss!!

In Forni Avoltri haben wir uns so sehr an das Bergabfahren gewöhnt, dass wir gleich an der richtigen Abzweigung vorbeifahren. Also zurückradeln und in Richtung Frassenetto abzweigen. Innerhalb kürzester Zeit klettert man einige der Höhenmeter, die man vorher so unbequem vernichtet hat, wieder nach oben. Die (Asphalt-)Strasse ist aber sehr schön und die Gegend wildromantisch. Man kommt sich in den kleinen Ortschaften vor wie in einem alten Bergsteigerfilm oder einer Giro-Etappe. Langsam geht es aufwärts -aber immer sehr angenehm zu Radeln.





Im Talschluss nach Collina beim Campingplatz vorbei wird die Strasse schließlich doch noch ordentlich steil. Ich - nicht wissend, dass in 2 Minuten ohnehin die vorher vereinbarte Pause stattfinden wird - bleibe kurz stehen und esse einen Apfel um meine Energiespeicher wieder ein bisschen zu füllen. Dabei überholt mich Luki, der ausnahmsweise einmal hinter mir geradelt ist (sonst war ich meistens das Schlusslicht...).

Kurz danach dann die Pause auf der Hütte im Talschluss (Rifugio Tolazzo).




Von dort geht auch die Materialseilbahn hoch in die Karnischen Alpen, zur Wolayasee-Hütte. Ich überlege kurz laut, dass man da die Räder und Rucksäcke raufschicken könnte - vom Wolayasee kann man auch gut nach Kötschach abfahren.. Die Idee klingt reizvoll, trotzdem machen wir uns nach einer kurzen Pause auf in Richtung Rifugio Marinelli und Plöckenpass. Der Weg ist als fahrbar aber steil beschrieben - was auch genau stimmt.
Jakob fährt von Beginn weg - wir anderen schieben. Ich steige zwischendurch 2 Mal aufs Rad und fahre ein paar Meter. Viel schneller als beim Gehen ist man aber nicht wirklich und angesichts der großen Hitze schiebe ich dann doch immer wieder.







Mitten im langen Aufstieg warten wir zusammen. David steigt dann aufs Rad und fährt (ab diesem steilsten Stück) bis zum Rifugio. Auch Jakob fährt letztendlich bis ganz hinauf. Ich fotografiere auch einige Male und schiebe das Rad bis zum Rifugio. Dort dann ein Gefühl wie im Ziel einer Tour-Etappe. Kurzer Aufenthalt mit Spaghetti und Radler.








Dann den wieder nicht sehr angenehm fahrbaren Weg (grober Schotter) bergab in Richtung Plöckenpass. Laut Beschreibung müssen wir irgendwann links abbiegen und sollten nach einer kurzen Schiebepassage auf den Plöckenpass zurollen.









Wir verpassen diese Abzweigung und kommen ziemlich am Beginn des Passes aus dem Wald. So müssen wir noch 8 Kehren den Pass hinauf - radfahrerisch keine Herausforderung, weil die Steigung immer angenehm zu fahren ist - nur die teilweise verrückten Motorradfahrer (Rennen am Pass, Harley-Fahrer, der mit seiner Musik!! den ganzen Pass beschallt usw.) machen das ganze dann doch noch spannend.



Auf dem Pass dann noch schnell die Regenjacken übergezogen und los geht's in Richtung Kötschach. Die anderen brausen nur so ins Tal - ich halte mich ziemlich zurück, weil ich meinen Sturz noch immer nicht ganz verarbeitet habe. Ich horche dauernd auf irgendwelche komischen Geräusche und bremse auch einige Male, weil ich glaube was zu hören - glücklicherweise aber immer Fehlalarm...

So kommen wir schließlich alle heil in Kötschach an - nach fast 1900 Höhenmetern, 48km und einigen (unlustigen) Abfahrten... Insgesamt haben wir 435km hinter uns und nicht ganz 10.000 Höhenmetern - eine wirklich schöne - anstrengende Zeit...

Donnerstag, 16. Juli 2009

Trans Alp Tag4

Bruneck - Rif. Sorgenti del Piave


Radroute 121206 - powered by Bikemap 


Am 4. Tag steht vorerst einmal Rollen auf dem Programm. Auf dem wunderschönen Radweg zwischen Bruneck und Sillian geht es teilweise in Höchsttempo dahin.


Nur die 2 radelnden Damen, die uns überholen (ich sage nur rosa Trikot ;-)), trüben den Eindruck des Tempobolzens ein bisschen...




In Sillian dann eine kurze Pause, Verpflegung einkaufen und durchschnaufen vor den 1200 Hm, die bis zur Porzehütte auf uns warten.

Von Trans Alp 2009


Von Sillian führt ein sehr schöner aber leider auch steiler Weg hinauf nach Hohlbruck und Kartitsch. Alle radeln - mir springt mehrmals die Kette raus, beim Versuch in den 1. Gang zu schalten. Das nehme ich als Zeichen von oben und schiebe das Rad ein paar Höhenmeter.



Dafür geht es mir dann auf dem Kartitscher Sattel ganz gut. David und Jakob - wie immer - weit voraus - Luki dieses Mal hinter mir (ausnahmsweise) und meine Autosuggestion, dass mich ein starker Rückenwind antreibt hilft auch (eigentlich hat der Wind ziemlich stark von vorne geblasen...).

Von Trans Alp 2009


Vom Kartitscher Sattel schnell runter bis fast nach Obertilliach und dort in Richtung Porzehütte abbiegen. Der Weg auf die Porze ist sehr schön zu radeln. Nie zu steil und auch der Untergrund super.








Die anderen sind wieder einmal weit vor mir, aber es geht mir gut - und so viel langsamer bin ich auch nicht oben.
Oben erwartet mich David schon mit einem großen Grinser - er ist sein eigenes Rennen gegen Jakob gefahren und hat dieses Mal gewonnen.

Die Wirtsleute auf der Porzehütte sind sehr nett, das Essen gut und die Getränke billig, trotzdem treibt es uns weiter.








Jeden Meter, den wir heute fahren, müssen wir am letzten Tag dann nicht dahinhetzen. So reservieren wir ein Zimmer im Rif. Sorgenti del Piave und radeln über das Tilliacher Joch (2094m) weiter.











Die Abfahrt ins Tal ist zu Beginn eher mühsam (netter Trial aufgrund des Untergrundes) und David fliegt zum 3. Mal auf seine rechte Hand. Wie er die Tage überhaupt (und ohne Jammern!!) fertig fährt, ist bewundernswert - sein rechter Handballen ist ungefähr doppelt so dick wie der linke!











Die Strasse wird aber bald besser und so geht es recht flott durch das Val di Londo bis zum Ristorante Da Plenta.
Irgendwer erfindet den Ausdruck der Indianerkinder, die unter unseren Hintern dauernd zündeln. Das wird ab jetzt unser Ausdruck, wenn der Hintern allzu sehr brennt und schmerzt - "die Sch... Indianerkinder zündeln wieder!"

Dort gibt es zwei Möglichkeiten zum Rifugio zu fahren. Wir entscheiden uns für den laut Plan leichteren - in den Tourenbeschreibungen haben alle den anderen gewählt. Bald erkennen wir wieso. Wir versuchen den Weg 132, bzw. 136 über Cra Sessis. Nach einem Bach endet der Weg aber irgendwo mitten im Wald.
Es wird schon spät und beginnt zu regnen. Wir suchen den Weg, wie er in den diversen Berichten beschrieben steht. Uns wird ein bisschen mulmig - überall steht, dass beim Bach, den man überqueren muss, der Weg weggerissen wurde und nur mit viel Sucherei auf der anderen Seite wieder zu finden ist. Es wird finsterer wir fahren Höhenmeter um Höhenmeter in engen Kehren im Wald aufwärts und entfernt hört man leichtes Donnern.









Die Stimmung wird immer bedrohlicher. Irgendwie rettet uns die Beschilderung für einen Peralba Marathon (Monte Peralba= Hochweißstein ist der beeindruckende Berg der über der ganzen Etappe tront). Wir wundern uns nur über die Teilnehmer an so einem Wettbewerb. Wenn das ein Bikerennen ist, müssen die alle verrückt sein. Viele unfahrbare Schiebe und Tragepassagen, kleinste Wege mit Ästen, steile Anstiege und eine ewig lange Strecke... (Habe das jetzt im Internet recherchiert - ist ein Laufbewerb mit 2700 Hm - hätte mich auch gewundert...)





Wir finden letztendlich die beschriebene Alm Malga Chivion und auch die kleine Abzweigung zum Bach (dank der Peralba Marathon Beschilderung). Die Bachüberquerung ist relativ problemlos und auch der Weg scheint in Ordnung gebracht worden zu sein - wir mussten nicht suchen...









Auf der anderen Seite geht es in vielen Kehren hinauf zum Rifugio. David rennt voraus (an Fahren ist nicht zu denken) Jakob, Luki und ich gehen weiter hinten gemeinsam. Wir sind jetzt schon mehr als 12 Stunden unterwegs mit mehr als 2000 Höhenmetern und irgendwie lässt bei mir die Energie stark nach. Nach ich weiß nicht wie vielen Kehren habe ich das dringende Verlangen mich einfach in den Wald zu setzen und dort sitzen zu bleiben. Nur die Anwesenheit von Luki und Jakob hindert mich daran. Noch einige Kehren später reißt es ein bisschen auf und knapp später kommen wir aus dem Wald und sehen das Rifugio. Das Gefühl kann ich nicht beschreiben. David war schon früher da und hat für uns Bier und Radler bestellt.
Ich schmeiße meinen Helm irgendwo hin, Rucksack auf den Boden und wir alle umarmen uns, als wenn wir heil aus dem Krieg zurückgekehrt wären(was wir irgendwie heute auch sind...).





Wir sind die einzigen Gäste und weil wir morgen 'nur mehr' zum Rifugio Marinelli hoch müssen - wird es erstmals ein bisschen später mit einigen Radlern bzw. Bieren und auch 2 Schnäpsen. Im Zimmer sieht es total chaotisch aus - weil jeder einfach alles ausbreitet um Sachen zu trocknen, neu einzuräumen usw.


Die Wirtsleute sind nett, aber irgendwie auch ein bisschen verschlossen - sie können nicht ordentlich Deutsch und wir nicht ordentlich Italienisch. Trotzdem klappt es irgendwie und es wird ein angenehmer Aufenthalt. Die Lage des Rifugio Sorgenti del Piave ist sensationell - direkt am Fusse des Peralba auf einem kleinen HOchplateau umringt von den schönsten Bergen, die man sich vorstellen kann.

Wir verstauen abends noch unsere Räder im Keller und gehen knapp vor 23 Uhr ins Bett.

Insgesamt 2500 Höhenmeter, mehr als 100km, 12,5 Stunden insgesamt unterwegs - das war einer der anstrengendsten Tage überhaupt.