Donnerstag, 12. Juli 2012

Transslowenien Tag5: Materija - Koper - Triest

Am Vortag haben wir mit unserem Quartiergeber und seinem Sohn noch länger diskutiert, wie wir am besten auf den Slavnik fahren sollen. Sie meinen, dass es besser wäre weiter in Richtung Koper zu fahren und von dort dann auf einem flacheren Anstieg auf den Slavnik.


Wir entscheiden uns dann aber - nach längerem Hin und Her - doch für die direkte Variante. Das sollte dann auch keine falsche Entscheidung sein. Die Auffahrt ist zwar auf grobem Schotter aber gut fahrbar und wunderschön durch eine ziemlich verlassene, landschaftlich sehr reizvolle Gegend bis zu einer Alm in einem kleinen Talkessel.




Ab dort dann eine kurze Schiebepassage, weils dann doch zu steil wird, bald kann man aber wieder fahren und wir radlen flott weiter.




Nach kurzem Rätselraten an einer Kreuzung mehrerer Schotterwege entscheiden wir uns gleich für den richtigen Weg und kommen relativ schnell zum Schlußanstieg auf den Gipfel.

 
Dort angekommen dann die nächste - typisch slowenische - Überraschung: obwohl auf dem Gipfel mit traumhafter Aussicht auf das Hinterland und auf das MEER eine ganz nette Hütte steht, ist diese mitten in der Hauptsaison NICHT bewirtschaftet und wir müssen unsere eigene Jause auspacken, um uns zu verpflegen.




Vom Gipfel weg, geht es zuerst auf einem schönen Trail einige Höhenmeter hinunter.


Bald treffen wir auf eine Asphaltstraße auf der wir in sehr hohem Tempo Richtung Koper düsen. Insgesamt geht es mehr als 1000Hm hinunter bis Koper, wobei wir auch schon kurz durch Italien fahren.


Wir landen irgendwo zwischen Triest und Koper und wollen noch weiter nach Piran. Wir suchen etwas den besten Weg (aussen an der Küste entlang sind es ziemlich viele km) und radeln letztendlich über einen Hügel mit einigen HM nach Koper.




Dort fahren wir noch einige Kilometer an der Küstenstraße weiter bis wir ein nettes Strandbad mit Restaurant, Liegebereich und Pools finden. Dort bleiben wir stehen - der Anblick des Meeres ist ziemlich überwältigend - und wir springen gleich einmal mit voller Montur ins Meer. Ein geniales Gefühl - als Abschluß der Tour!!


Wir geniessen das super Essen (sehr sehr italienisch!!!) und noch ein paar günstige Union-Biere;-))



Eigentlich sollten wir ja noch nach Piran weiter, das ich eigentlich schon sehr gerne gesehen hätte, weil es sehr schön sein soll.









Nach dem gemütlichen Relaxen am Strand und den paar Bierchen entscheiden wir uns dafür gleich nach Triest zu radeln und noch heute zurück nach Hause zu fahren.Auf dem Weg nach Triest verlieren wir David - wir suchen einige Zeit nach ihm und finden ihn schließlich beim Bahnhof in Triest, wo er schon auf uns gewartet hat.





Dann beginnt das traurigste Kapitel unserer Slowenien-Tour: die Rückreise mit dem Zug. Nach 30Minuten warten am Schalter gibt es keine Karten bis Villach, weil der Zug ab Udine scheinbar voll ist. So entscheiden wir uns dafür einen früheren Zug nach Udine zu nehmen und uns dort zu bemühen Tickets für unseren Zug zu bekommen.



 Als wir in Udine ankommen, ist dort der Schalter schon geschlossen, was der Schalterbeamte in Triest sicher auch gewusst hat (VOLLPFLAUME!!!). So versuchen wir am Ticketautomaten Karten nach Villach zu kaufen. Da gibt es aber einen Zielbahnhof Villach gar nicht und alle Züge nach Tarvis sind die nächsten 3 WOCHEN angeblich ausverkauft (ein schöner Computerfehler!!!!!).




 



So sind wir einigermaßen baff, weil unser Zug erst um 23 Uhr geht und wir fast 3 Stunden Zeit zum Grübeln haben. David verhandelt sogar mit einem Taxifahrer, der uns mit den Rädern nach Villach bringen soll (um schlappe 250€). Das ist uns aber zu viel und so ziehen wir dann meine Idee durch. Wir kaufen uns Tickets nach Tarvis. Die gibt es aber nicht ab Udine, weil da ja alle Züge wochenlang ausverkauft sind, dafür kann man ab Triest Tickets für diesen Zug kaufen. So kaufen wir also Tickets von Triest nach Tarvis - Strecke Triest-Udine zahlen wir also zweimal, dafür nicht die Strecke Tarvis-Villach und auch nichts für unsere Räder, weil das nicht möglich ist.
Dann 2 Stunden banges Warten, ob uns der Schaffner gleich wieder aus dem Zug werfen wird, weil wir keine Ticktes für die Räder haben. So wäre das nämlich nach meiner Erfahrung in Österreich (siehe Innsbruck vor 2 Jahren).
Als der Zug dann endlich kommt, steigt vor uns eine ganze Familie mit 4 vollbepackten Rädern und offensichtlich auch Ticktes dafür in den Zug ein. Wir drängen sofort nach und haben Glück, dass in dem Fahrradabteil relativ viel Platz ist. So überrede ich die Familie dazu ihre mit Packtaschen vollgestopften und schon verstauten Räder auf die Haken aufzuhängen, sodass wir unsere Räder auch noch hinstellen können. Dabei hilft uns letztendlich auch der Schaffner, der auch gleich unser Ticket kontrolliert und (absichtlich??) unsere fehlenden Fahrradtickets übersieht. So sitzen wir - gestresst und mit den Nerven völlig fertig auf dem Gang im Zug und hoffen zwischen Tarvis und Villach nicht mehr kontrolliert zu werden.
Dann kommt noch der letzte Stress für mich. Ich könnte mit diesem Zug gleich weiter nach Salzburg fahren - was ja eigentlich perfekt wäre. Ich bräuchte aber Tickets. Meine erste Idee - Davids Frau, die die anderen netterweise um 1Uhr in der Früh in Villach abholt - soll mir am Bahnhof am Automaten ein Ticket kafuen und mir beim Zug übergeben, damit ich nicht raus muss aus dem Zug. Die ist aber genauso gestresst wie wir -sie hat ja so nebenbei auch noch 2 Kinder zu managen - und so habe ich schließlich die Idee mir übers Handy die Karte online zu kaufen. Das ist zwar etwas mühsam und in Slowenien wegen der Roaminggebühren etwas teurer - funktioniert aber letztendlich überraschend gut. Einziges Problem - für den Zug gibt es keine Tickets mehr (was mir aber nach den heutigen Erfahrungen auch schon egal ist) und ich bin so blöd mir das fertige Ticket gleich 8 Mal runterzuladen, weil ich immer glaube, dass es nicht funktioniert hat. Dann aber Ende gut Alles gut - wir verabschieden uns alle ziemlich fertig in Villach voneinander und ich fahre nach Salzburg weiter.
In Salzburg dann noch kurz zur Tankstelle eine Kleinigkeit zum Essen kaufen - dann bei ungewohnt schrecklich niedrigen Temperaturen und Nieselregen nach Hause geradelt. Dort dann ab ins Bett und lang geschlafen - das war die trotz des total verpatzten Abschluss supergeniale Transslowenien!!!


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